Im Ultraschall verriet das Baby sein Geschlecht: Die werdende Mutter ist mit einem kleinen Jungen schwanger. Herzlichen Glückwunsch zum „Stammhalter“! Doch nun muss ein Vorname für das kleine Kerlchen in Mamas Bauch gefunden werden. Das ist gar nicht so einfach. Viele Eltern beschleicht nämlich das Gefühl, dass sich perfekte Jungennamen weitaus schwerer finden lassen als perfekte Mädchennamen.
Fein raus sind all jene Familien, die einfach eine alte Tradition fortsetzen und den Sohn nach dem Papa oder dem Großvater nennen. Das spart Zeit, Nerven und viele Diskussionen während der Schwangerschaft. Jedoch ist dieses Vorgehen heute etwas aus der Mode gekommen. Auch bei der Namenswahl geht der Trend hin zum individuellen Namen. Das hält jedoch vor allem Adels- und Königshäuser nicht davon ab, sich gegen den Zeitgeist zu stemmen und sich bewusst für die Kontinuität im Familienstammbaum zu entscheiden.
Checkliste für den richtigen Jungennamen
Engel oder Rabauke – wer kann das schon direkt nach der Geburt wissen? Um den richtigen Vornamen für Jungen zu finden, müssen Eltern bei der Namenswahl einiges bedenken. Zunächst sollte der Name nicht nur zum kleinen, niedlichen Neugeborenen passen, sondern er muss später auch auf dem Bolzplatz, in der Disco, bei der Bewerbung oder bei der Vergabe des Nobelpreises und des Oscars bestehen können.
Lassen Sie sich als Eltern von folgenden Fragen leiten:
- Soll es ein klassischer Jungenname (wie Karl, Wilhelm, Paul, Christian oder Friedrich) oder ein moderner Jungenname (wie Milo, Neo, Jax, Leon oder Kilian) sein?
- Soll es ein kurzer Jungenname (wie Tom, Jan, Till, Kai oder Raik) oder ein langer Jungenname (wie Maximilian, Konstantin, Sebastian, Timotheus oder Jonathan) sein?
- Soll es ein bekannter Jungenname (wie Peter, Daniel, Julius, Anton oder Thomas) oder eher ein seltener Jungenname (wie Keanu, Remy, Qemal, Onor oder Birger) sein?
- Soll es ein freundlich klingender Jungenname (wie Benjamin, Tobias, Emil, Fabian oder Julian) oder ein kraftvoller Jungenname (wie Alexander, Siegfried, Rufus, Tiberius oder Phillipp) sein?
- Soll der Jungenname eine bestimmte Bedeutung haben (wie Leo [der Löwe], Felix [der Glückliche] oder Magnus [der Große])?
- Soll der Jungenname einer bestimmten Sprache entstammen (wie Etienne [französisch], Malte [skandinavisch] oder Nikita [russisch])?
- Soll der Jungenname Bezug nehmen auf einen Film, ein Buch oder Religion (wie Luke [„Star Wars“], Michel [„Michel aus Lönneberga“ von Astrid Lindgren] oder Matthias [Bibel])?
Tipps für die Wahl des Vornamens bei Jungen
Beachten Sie bei der Namenswahl bitte immer mögliche Abkürzungen oder Kosenamen-Varianten. Können Vornamen in Verbindung mit dem Familiennamen zu seltsamen Kombinationen führen – klassische Beispiele wären hier Axel Schweiß, Hans Wurst oder Rainer Zufall? Achten Sie hierbei unbedingt auch auf die Möglichkeit des Reimens. Kinder können sehr kreativ und manchmal verletzend sein. Lesen Sie die Namensfavoriten deswegen nicht nur „normal“ von links nach rechts, sondern auch einmal von hinten nach vorn! Gibt es beim herausgesuchten Jungennamen vielleicht eine kompromittierende Konstellation?
Bevorzugen Sie beim Vornamen möglichst die eindeutigere und kürzere Schreibweise, und fragen Sie sich, ob das Kind gegebenenfalls seinen Naben ein Leben lang buchstabieren muss. Sie hören es förmlich genervt sagen: „Nein, nicht mit J, sondern mit Y, Doppel N und CK!“
Vorname für Jungen: Zweitname oder Drittname?
Mama hat den perfekten Jungennamen gefunden und Papa ebenso? Für welchen von beiden sollen sie sich nun entscheiden? Wie wäre es in diesem Fall mit einem Doppelnamen wie Jean Luca oder Liam Noel? Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Jahr 2004 sind immerhin bis zu fünf Vornamen in Deutschland erlaubt. Unter dem Aktenzeichen BVerfG BvR 994/98 wollte eine Mutter für ihren Sohn zwölf Vornamen durchsetzen. Doch deutsche Richter sahen in diesem Fall das Kindeswohl gefährdet und entschieden, die Anzahl der Vornamen zu beschränken.
Bestimmen die Eltern einen Doppelnamen in der Bindestrich-Variante, so muss das Kind stets mit vollem Namen angesprochen werden. Es darf später offizielle Dokumente auch immer nur mit vollem Namen unterschreiben. Für den Doppelnamen ohne Bindestrich spricht das Argument, dass so der Namensträger flexibler wäre. Meist wird hierbei der Erstname zum Rufnamen erklärt. Jedoch kann durchaus auch der Zweitname als Rufname verwendet werden.
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